Matterhorn-Protokoll

Das Matterhorn-Protokoll

Der PDF/UA-1-Standard definiert Regeln für die Einhaltung der Standardkonformität eines Dokuments. Das PDF/UA Competence Center, eine Initiative der PDF Association, hat eine umfassende Liste aller möglichen PDF/UA-1-Standardverletzungen erstellt. Diese Liste, das sogenannte Matterhorn-Protokoll, enthält Richtlinien für Software-Entwickler und Dokumenttester zur Erzielung hundertprozentiger Barrierefreiheit.

Das Matterhorn-Protokoll formuliert die Anforderungen an die Standard-Konformität erneut und listet alle möglichen Verstöße als 136 »Fehlerbedingungen« auf, die in 31 Prüfbereiche gruppiert sind. Während die meisten Fehlerbedingungen programmatisch identifiziert werden können, erfordern manche interaktive Unterstützung. Einige Beispiele für Fehlerbedingungen, die programmatisch identifiziert werden können:

  • Einer Abbildung fehlt der Alternativ- oder Ersatztext.
  • Eine Link-Anmerkung ist nicht von einem Link-Tag umschlossen.
  • XMP-Metadaten enthalten keinen Titel.

Einige Beispiele für Fehlerbedingungen, die interaktive Bewertung erfordern:

  • Überschriftentext ist nicht mit einem Heading-Tag ausgezeichnet.
  • Irrelevante Inhalte sind nicht als Artifact markiert.
  • OCR-Text enthält Fehler bei der Bestimmung von Zeichen.
  • Inhalte werden als Liste dargestellt, sind aber nicht als solche markiert.

Das Matterhorn-Protokoll kann als Richtlinie für die Ermittlung von PDF/UA-1-Standardverletzungen verwendet werden. Die Prüfung auf PDF/UA-Konformität kann z.B. mit dem PDF Accessibility Checker (PAC) durchgeführt werden, einem kostenfreien PDF/UA-Validierungstool der Schweizer Stiftung Zugang für alle. Das Matterhorn-Protokoll ist in PAC implementiert. Außerdem unterstützt der Open-Source-PDF-Validator veraPDF die PDF/UA-1-Validierung nach dem Matterhorn-Protokoll.